Studierendenwohnheim “Blaich”, Kulmbach

Die Stadt Kulmbach erhält durch das Studierendenwerk Oberfranken einen Neubau für eine Wohnanlage für Studierende an der Hugo-Hesse-Straße im Norden der Stadt. Das neue Studierendenwohnheim nimmt die Gebäudebreiten der eher kleinteiligen Bebauung der Umgebung auf. Der neue, drei- bis viergeschossige Baukörper definiert sich als neuer städtebaulicher Baustein, der auch Impulse setzt und sich gleichzeitig harmonisch in die Umgebung einfügt. Der lebendige Vorplatz im Süden des Grundstücks präsentiert die neue Identität des Studierendenwohnheims "Blaich". An dieser Stelle zeigt das Gebäude seine Fassade zur Straße hin und schafft eine klare Adressbildung. Ein schmaler Weg, entlang der östlichen Grundstücksgrenze, bietet eine zusätzliche Erschließung des Gebäudes, ergänzend zum Vorplatz, und verknüpft das Studierendenwohnheim weiterhin mit dem umliegenden Wohngebiet.

Typ: Wohnungsbauten
Ort: Kulmbach
Bauherr: Studentenwerk Oberfranken

Wettbewerb: Anerkennung
Auslobung: 2023

Visualisierungen: Philipp Obkircher
Pläne: Kersten Kopp Architekten GmbH

Das Gebäude

Der Neubau beherbergt Gemeinschafts- und Nebenräume sowie 77 Wohneinheiten, die ausschließlich aus Einzelappartements bestehen. Im Erdgeschoss empfängt ein großzügig belichtetes Foyer die Bewohner und Bewohnerinnen. Es grenzt an die Haupterschließung und den Gemeinschaftsraum an. Ein Luftraum erstreckt sich über alle Geschosse und sorgt für großzügige Belichtung des Haupttreppenhauses. Nebenräume wie Abstellflächen, Waschräume und der Aufzug sind von hier aus in allen Geschossen zugänglich. Dieser belebte Bereich bietet die Möglichkeit für Kommunikation, sozialen Kontakt und studentisches Leben. Ein zweites Treppenhaus im Westflügel des Gebäudes dient als alternative Erschließung und als zweiter Fluchtweg aus den Obergeschossen. Im Dachgeschoss befindet sich ein zweiter, kleiner Gemeinschaftsraum, der den Zugang zur gemeinschaftlich genutzten Terrasse zur Straße hin ermöglicht.

Die Studierendenappartements werden über einen zentralen Flur erschlossen, der stets zu einem hellen Ausgang mit kleinem Balkon führt. Vor dem Eingangsbereich der Appartements befindet sich eine Nische mit einer Bank, die es den Bewohnern ermöglicht, ihren privaten Raum in den gemeinschaftlich genutzten Bereich zu erweitern. Diese Appartements sind aufgeteilt in zwei Bereiche: Der erste Bereich umfasst die Kleinküche, das Badezimmer, eine Einbauregalwand mit Schreib- und Esstischelementen sowie ein Podestbett mit Stauraum und Regalen, die fest in das Appartement integriert sind.

Konstruktion und Material

Das Studierendenwohnheim wird als nachhaltiger Holzbau vorgeschlagen. Tragende und aussteifende Flurwände aus Massivholzelementen und Holzstützen in der Fassade ermöglichen eine flexible Raumeinteilung entlang der Fassade. So können in Zukunft Räume flexibel zusammengelegt oder abgetrennt werden. Quer zu den Flurwänden spannende Holzbetonverbunddecken sind entlang der Fassade auf zwischen den Stützen spannende Stahlwinkel aufgelegt und ermöglichen durch den Betonverguss ausreichende Brand- und Schallschutzeigenschaften der Konstruktion. Nichtragende Wände werden als Trockenbauwände hergestellt. Die Leichtbauwände werden in einem hellen Farbkanon gestrichen.

Die Studierendenappartements weisen mit ihren hölzernen Oberflächen eine angenehme Raumstimmung auch. Auch die Gemeinschaftsflächen erhalten hölzerne Oberflächen und Einbauten. Diese kontrastieren mit robusten Mineralischen Oberflächen in den Treppenhäusern und Fluren. Durch die Wahl natürlicher Materialien entstehen eine hohe Behaglichkeit und ein hoher Innenraumkomfort.

Die Dachfläche erhält eine extensive Dachbegrünung zur Regenwasserrückhaltung sowie Terrassenbereiche aus langlebigen Terrassendielen.