HALO-Flugzeughanger, Oberpfaffenhofen

Typ: Forschungs- und Industriebauten
Ort: Oberpfaffenhofen

Leistungsphasen: 1-9
Fertigstellung: 2012
BGF: 3.040 m²
BRI: 24.400 m³

Pläne/Perspektiven/Modell Fotografie: Kersten Kopp Architekten GmbH

Fotografien: Stefan Müller-Neumann

Anlass für den Neubau

Anlass für den Neubau ist die Erweiterung der Flugzeugflotte des Flugbetriebs des DLR Standort Oberpfaffenhofen um das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft). Die Maschine, eine G-V/G550 von Gulfstream, wird zur Durchführung wissenschaftlicher Einsätze im Bereich Meteorologie und Stratosphärenforschung engesetzt und ist in dieser Form weltweit einzigartig. 

Städtebauliches Umfeld

Das Grundstück des Neubaus liegt im Südosten des DLR-Standortes, den Bestandsgebäuden in Richtung Flughafen frei vorgelagert. Nordöstlich des Grundstücks führt der Taxiway vom bestehenden Hangar zum östlich an den DLR-Standort angrenzenden Flughafen. An diesen Taxiway ist das dem Neubau vorgelagerte 64x64m große Vorfeld angeschlossen.

Gliederung des Baukörpers – Zonierung der Nutzungsbereiche

Der Neubau des HALO-Flugzeughangars gliedert sich in die große Flugzeughalle und einen anschließenden Bereich mit Laboren, Werkstätten und Büros. Dieser erstreckt sich über drei Geschosse. Nach Nordwesten sind die natürlich zu belichtenden Labore, Werkstätten und Büros orientiert. Zur Halle liegen die Nebenflächen (vertikale Erschließung, Lager, Bürotechnik, Schachtflächen, WC-Bereiche). 
Die Arbeit im Flugbetrieb erfordert eine enge Verbindung und gute Kommunikationsmöglichkeit zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen Flugzeughalle, Labor und Büro. Aus diesem Grund werden einerseits die Wege möglichst kurz und direkt gehalten, andererseits werden an der Schnittstelle zwischen Labor- und Bürogebäude und der Halle Sichtmöglichkeiten und transparente, bzw. transluzente Raumabschlüsse geschaffen.

Konstruktion und Fassade

Der Hangar besitzt folgende Systemmaße: Breite 42,00m, Tiefe 36,00m lichte Höhe ca.11,00m. Die 42,00m Breite wird stützenfrei durch 4 Stahlfachwerkbinder im Abstand von 8,40m überspannt, von denen ein System von Pfetten HEA 300 als Einfeldträger (Abstand 6.00m, Spannweite 7,20m) über 72 Knotenpunkte abgehängt ist. Diese Pfetten tragen den Flachdachaufbau auf Trapezblechprofilen 160.1, t= 125mm. Die Ober- und Untergurte sowie der Vertikalstäbe der Fachwerkträger bilden Hohlprofile QHP 300, deren Wandstärke jeweils an die unterschiedliche Belastungssituation angepaßt ist. Rundstähle als Zugdiagonalen sind ebenfalls in Anzahl und Querschnitt an die auftretenden Schnittgrößen angepaßt. Die Fachwerkträger sind auf Stahlbetonfertigteilstützen b/d = 80/30 aufgelagert, die in Köcherfundamenten 4,50/2,20/1,60m eingespannt sind und die Queraussteifung des Hangars bilden. Der Hangar besitzt eine auf einer Dämmschicht elastisch gebettete Bodenplatte d= 25cm, die mit einer hydrauliköl- und treibstoffbeständigen Beschichtung versehen ist. Das 4-flügelige Teleskopschiebetor fährt in Schienen auf einen Betontorbalken und ist am oberen Anschluss nur horizontal geführt.
Der dreigeschossige Labor- und Bürobereich ist als Betonkonstruktion aus Flachdecken auf tragenden Außenwänden d=25cm und Innenstützen b/d=75/25cm sowie zwei Treppenhauskernen ausgebildet und übernimmt die Längsaussteifung des Hangars.
Die umlaufende Fassade aus Aluminium-Wellprofilen faßt beide Gebäudeteile zu einer Großform zusammen. Die Lastabtragung erfolgt im Bereich des Labor- und Bürobaukörpers über die Betonaussenwände, im Hangar über gedämmte horizontale Stahlblechkassetten, die alle 4,20m auf den Stahlbetonstützen bzw. auf Stahlfassadenstüren HEA 300 aufgelagert sind.

Die umlaufende Fassade aus Aluminium-Wellprofilen fasst beide Gebäudeteile zu einer Großform zusammen. Die Lastabtragung erfolgt im Bereich des Labor- und Bürobaukörpers über die Betonaussenwände, im Hangar über gedämmte horizontale Stahlblechkassetten, die alle 4,20m auf den Stahlbetonstützen bzw. auf Stahlfassadenstüren HEA 300 aufgelagert sind.